Mitten im Libyschen Meer, am südlichsten Punkt Europas, liegt Gavdos, eine winzige Insel mit einer Gesamtfläche von nur 30 Quadratkilometern.
Die Insel war schon in der Jungsteinzeit besiedelt; in der griechischen Mythologie war sie die legendäre Ogygia, auf der Odysseus sieben Jahre lang festgehalten wurde und dabei das Gefühl für Zeit und Raum verlor. Vor Gavdos soll außerdem der Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom beinahe Schiffbruch erlitten und sich auf der Insel aufgehalten haben.
Heute bewohnen die Insel gerade einmal 50 Einwohner, die in ihren vier kleinen Siedlungen leben: Kastri, eine auf 345 Meter gelegene Ortschaft und Hauptort der Insel, Vatsiana, auf dem Weg zum Kap Tripiti, Ambelos und der kleine Hafen Karaves. Im Sommer verändert sich die Insel, da sie bei Touristen sehr beliebt ist. Bei geeignetem Wetter ist sie mit Ausflugsbooten von Sfakia oder Paleochora (beide auf der gegenüberliegenden Insel Kreta) aus erreichbar. Von der Mole von Karaves aus, wo die Fähre ankommt, kann man sich auf eine reizvolle Entdeckungsreise der Insel begeben.
Grün ist die Farbe von Gavdos, wegen ihrer üppigen Vegetation, welche die Insel mit einer einzigartigen Schönheit ausstattet, geprägt von ihrer unmittelbaren Nähe zu Afrika. Europäische und afrikanische Pflanzenarten vermischen sich in diesem Gebiet, das, zusammen mit der Nachbarinsel Gavdopoula, ins Programm „Natura 2000“ integriert ist. Unendliche Kiefern- und Zedernwälder, sehr viele Gewässer und traumhafte Strände mit natürlichen Buchten bieten sich zum Wandern oder Baden an.
Der Strand von Sarakiniko entwickelt sich im Hochsommer zum „Zentrum“ der Insel. Dort gibt es Tavernen, Zimmer zu vermieten und genug Platz zum Campen. Auf der Liste der Lieblingsstrände folgt Agios Ioannis mit optimalem Schatten zum Zelten, Potamos, Lavrakas und Agios Georgos.
Für jeden, der von Zivilisationsferne träumt, ist diese abgelegene Insel ein Hort für eine stille Auszeit.
